Erstmal in die Normandie
📅 01.04.2022 -04.04.2022 ✎ von Steffi am 06.04.2022
Der Weg nach Mont-Saint-Michel ist weit
Die Vorfreude war groß, gute drei Wochen Urlaub und es sollte in die Bretagne gehen. Unsere Kinder waren schon mal da, ebenso einige Bekannte, und haben uns begeistert erzählt. Nur wir haben es noch nicht in den fernen Zipfel Frankreichs geschafft. Das sollte sich mit dieser Tour ändern.
Gegen 11.30h fuhren wir los. Ein kurzer Zwischenstopp im Camping-Fachhandel durfte nicht fehlen, schließlich wollten wir den aktuellen ACSI-Führer kaufen. Bei den Büchern fanden wir noch ein Buch „Bretagne mit dem Wohnmobil“, das wir auch kauften, da es neben Routenvorschlägen auch sehr viele Stellplätze ausführlich vorstellte.
Weiter ging die eher „winterliche“ Fahrt mit Schneetreiben auf der Autobahn, der Schnee blieb teilweise sogar liegen.
Wir fuhren zu unserem ersten Zwischenstopp bei unseren Freunden unweit der französischen Grenze und übernachteten dort nach einem schönen gemeinsamen Abend in unserem WoMo. Am nächsten Morgen lag Schnee auf unserem Kastenwagen und Eiszapfen hingen auch dran. Ein komisches Gefühl bei einer Tour, die wir mental eher als Sommertour verbucht hatte, aber in Westfrankreich soll es ja wärmer sein. Mittags fuhren wir weiter (ganz untypisch mit fast leerem Tank) nach Frankreich und haben gleich hinter der Grenze vollgetankt. Der französische Staat subventionierte jeden Liter Sprit mit 18 Cent, sodass das Tanken erstmals in Frankreich (deutlich) günstiger war als in Deutschland.
Der Weg in die Bretagne ist weit, es war also klar, dass wir noch einen Übernachtungsplatz brauchten. Mitten im „Nirgendwo“ namens Songeons (Danke ACSI-Führer) fanden wir einen Stellplatz, der sehr ruhig und auch sehr ordentlich war mit großzügigen Plätzen, alles geschottert auf „Plastikgittern“.
Am nächsten Morgen ging es weiter, zunächst in die Normandie, denn zum einen gehört der Mont-Saint-Michel (auch wenn er in keinem Bretagne-Führer fehlt) formal um ein paar km zur Normandie, zum anderen wollten wir einen Abstecher nach Trouville und Deauville unternehmen, da Carsten dort vor Ewigkeiten seinen ganzen Sommer verbracht hat. Ich sah erstmals die dort typischen Fachwerkhäuser. Da in Trouville und Deauville Markt war, fehlten viele Parkplätze, aber wir fanden einen Parkplatz direkt am Strand und unternahmen einen kurzen Strandspaziergang.
Dann ging es über Caen weiter zu unserem ersten Reisehöhepunkt – dem Mont St. Michel. Ca. 5km entfernt gibt es einen Stellplatz namens Aire de CC Beauvais, kostet 16,50€ inkl. Strom, bezahlbar (nur) mit Kreditkarte. Unmittelbar vom Platz gelangt man auf einen Fahrradweg, der direkt zum Mont St. Michel führt. Das testeten wir am späten Nachmittag, bzw. eher in der Abendsonne, sozusagen als Vorerkundung und bewunderten das Bauwerk, zunächst aus der Ferne, dann immer näher und schließlich von direkt davor. Im Gegensatz zu seinem Pendant auf englischer Seite, das wir 2017 besichtigten, gibt es eine breite asphaltierte Brücke. Wir haben noch kurz den Fahrradparkplatz und die Öffnungszeiten gecheckt und waren so vorbereitet für den nächsten Tag.
Also zurückgeradelt und den Abend und die Nacht verbracht. Am nächsten Morgen ging es gleich nach dem Frühstück wieder zum Mont St. Michel, diesmal blieben wir den ganzen Vormittag dort und schauten uns alles an. Wie sich das Klosterleben heute abspielt, konnte man gut an den großformatigen Fotos erkennen, die vor einigen Jahren aufgenommen wurden und an den Wänden hingen. Früher (Mont St. Michel wurde auch zeitweise als Gefängnis benutzt) ging es auch anders zu. Besonders beeindruckend war ein „menschliches Hamsterrad“ als Antrieb für den Lastenaufzug. Obwohl die „Insel“ eher klein ist, liefen wir einige Kilometer treppauf und treppab, drinnen und draußen, bis wir alles gesehen hatten und radelten dann wieder zurück. Dass wir zweimal da waren hat sich übrigens gelohnt, denn verschiedene Gezeiten- und Sonnenstände lassen Insel und Bauwerke sehr unterschiedlich aussehen.
Land: Frankreich Region: Normandie
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