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Durchs Landesinnere auf die Crozonhalbinsel

📅 08.04.2022 -09.04.2022   ✎ von Steffi


Von Kirchen, Ruinen und Stränden

Das Wetter war nicht so berauschend und im Nordwesten war die Wettervorhersage nicht die beste, so dass wir beschlossen ein wenig abzukürzen. Wir würden zwar die „wilde, rauhe, ursprüngliche“ Küste (Côte du Léon) und den höchsten Leuchtturm Frankreichs (den Phare de l'Île Vierge) verpassen, aber besseres Wetter war uns wichtiger. Außerdem habe ich an der Nordsee schon viele Leuchttürme gesehen und die Küstenform kannten wir schon von unsrem Südenglandurlaub. Auch Brest wollten wir auslassen, da es nicht den Ruf hat besonders schön zu sein und wir außer einem Aquarium nichts besonders Sehenswertes dort ausmachen konnten.

Karte der Tour von Finistere_bis_Telgruc

So fuhren wir das erste Mal ins Landesinnere, fotografierten lustige Ortsschilder und hielten in Guimillau an. Neben der Kirche war ein kleines Museum, das erklärte, was es mit den in der Bretagne überall vorkommenden „Kalvarienbergen“ (calvaires) auf sich hatte: in der Gegend konnte Flachs angebaut werden und damit verhalf die Tuchindustrie den Gemeinden zu Reichtum. Die Gemeinden konkurrierten und zeigten ihren Reichtum auf den eingefriedeten Kirchengrundstücken. Die ursprünglichen Kreuze wurden immer größer und reichhaltig verziert, manchmal wurden ganze Bibelgeschichten dargestellt.
Jedenfalls sind es in Guimillau 200 Figuren, die man bewundern kann. Nachdem wir dort alles ausgiebig angeschaut hatten, folgte ein kurzer Zwischenstopp in Sizun und wir fuhren über Le Faou auf die Halbinsel Crozon. Dabei fährt man über eine Brücke und das Wasser schaut aus wie in einem Fjord; schade, dass wir nicht direkt dort anhalten konnten. Unser Campingplatz Plage de Trez Rouz war nur durch die ruhige Straße vom Strand und Meer entfernt und von unserem Stellplatz aus konnten wir das Meer sehen und erlebten einen sehr schönen Sonnenuntergang.

Am nächsten Morgen (9. April) kauften wir uns ein Baguette und fuhren zum Pointe de Pen-Hir, dem schönsten Punkt der „Inselzunge“ und frühstückten dort, umgeben von Wasser und Klippen. Gestärkt spazierten wir dort umher und genossen den Blick auf Wasser und Küste. Nicht weit vom Pen Hir entfernt (wir hatten es schon auf dem Hinweg gesehen) gibt es ein kleines Musée-mémorial de la bataille de l'Atlantique, das zwar geschlossen war, aber außen eine eindrucksvolle Ausstellung von Kriegsschiffankern hatte, ebenso Schützengräben und Befestigungsanlagen aus dem 2. Weltkrieg, alles auf Infotafeln erklärt. Und nur einen Katzensprung entfernt sahen wir unser erstes Menhirfeld, wo wir auch einen kurzen Stopp einlegten.

Nach einem kleinen Einkauf fuhren wir weiter nach Süden zum Cap de la Chèvre, welches auch sehr schön ist. Hier wuchs viel Heide und Ginster und wir spazierten umher. Und schauten natürlich immer wieder auf die Brandung. Weiter ging‘s, immer auf den küstennahen Straßen und dann sahen wir ein kleines Schild Plage de l'Aber und fuhren einfach hin. Es handelte sich um einen traumhaften Strand, der in keinem unserer Führer erwähnt worden war, aber wir verbrachten dort eine schöne Zeit und da es sehr sonnig war, zogen wir unsere Schuhe und Socken aus und gingen an der Wasserlinie entlang. Zum Übernachten fuhren wir noch ein Stück weiter und stellten uns in Télgruc so dicht wie möglich an den Strand und genossen dort in der Abendsonne unser Abendessen und verbrachten beim Meeresrauschen unsere Nacht.


Land: Frankreich Region: Bretagne

Tour: Bretagne 04/2022

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