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Die Bucht von Douarnanez

📅 10.04.2022 -12.04.2022   ✎ von Karsten und Steffi am 12.04.2022


Auf dem Küstenwanderweg von Pointe zu Pointe

Fast war es schon Routine, aufstehen, losfahren, in einer Boulangerie Bagette kaufen, zum nächsten Strand fahren, frühstücken und beim gemeinsamen Strandspaziergang den Tag, die Sonne und das Meer genießen. So auch heute. Bei unserem heutigen zweiten Strand fand ich meine erste Jakobsmuschel, die ich auch mitnahm.

Karte der Tour von Finistere_bis_Telgruc

Am späten Vormittag fuhren wir ein wenig landeinwärts nach Locranon, einem Ort wie aus dem Mittelalter, daher gerne genutzte Filmkulisse. Autos müssen draußen bleiben und nur die Straßenschilder (und die vielen Geschäfte) zeigen einem, dass man nicht in der Vergangenheit ist. Auch hier spazierten wir wieder alle Straßen ab und kehrten dann zum Mittagessen ein.
In dem kleinen Restaurant mit Natursteinwänden gab es ausschließlich Crêpes, wir aßen jeder zuerst einen herzhaften Crêpe aus Buchweizenmehl (die werden wie bei uns Pizza belegt und ein wenig zusammengeklappt) und als Nachtisch einen süßen Crêpe, da hatte ich Schokolade, Caramel und beurre salée, sehr sehr lecker. Auf dem Rückweg zu unserem Womo sahen wir auf dem Parkplatz noch ein uraltes französisches Wohnmobil, dass man eher im Museum vermuten würde als in Gebrauch.

Am Nachmittag fuhren wir weiter nach Douarnenez, den Namen hatten wir schon oft gehört und gelesen und in unserem Führer stand, dass man den Charme des Städtchens erst auf den zweiten Blick erkennt. Sagen wir es mal so, es braucht eher einen dritten und vierten Blick. Denn dann spaziert man am alten Hafen entlang oder entdeckt den Sardinenweg (auf dem Boden durch Plaketten gekennzeichnet), der fast wie eine Schnitzeljagd durch den gesamten Ort führt und historische Punkte verbindet und erklärt. Bei dieser Entdeckungstour sahen wir auch einen Parkplatz, der extra für Wohnmobile und zum Übernachten war, so dass wir dorthin umparkten und zum ersten Mal in diesem Urlaub mitten in der Stadt übernachteten.
Am nächsten Morgen (11. April) kauften wir am Hafen von Dournanez unser Baguette und frühstückten gleich dort mit Blick auf den Hafen.

Dann arbeiteten wir uns langsam weiter nach Westen vor, immer in Küstennähe mit Abstechern zur Küste. Unser erster „Pointe“ war der Pointe du Millier, auch hier gab es einen Parkplatz und – wie die Franzosen so sind – Toiletten. Die brauchten wir nicht, sondern gingen zum pointe. Es gibt einen Küstenweg (den GR34), der sich, wie der Name schon sagt, an der Küste entlang schlängelt und immer bei besonders schönen Felsen und Aussichtspunkten gibt es einen pointe, und von dort einen Weg zum Parkplatz. Während wir dort so rumstromerten, sagte Karsten, dass er nicht mit dem Womo zum nächsten pointe fahren wolle, sondern den Küstenweg wandern.
Also trennten wir uns, er lief und ich ging zurück zum Womo und fuhr zum Pointe de Beuzec, parkte dort und ging dann vor zum Meer und genoss die Aussicht mit vielen Felsen und viel Brandung, während ich auf Karsten wartete. Als wir uns trafen, erzählte er total begeistert von diesem grandiosen Küstenwanderweg und dass er dann auch noch weiter zum Campingplatz laufen wolle.
Also trennten wir uns wieder und ich fuhr zu unserem Campingplatz in Pors Peron, meldete uns an, steckte den Strom an und ging dann zum nahe gelegenen Sandstrand, wo das Baden verboten war und schaute mir das Wellenspektakel an. Dort trudelte dann auch Karsten ein und gemeinsam gingen wir zum Campingplatz und stellten zum ersten Mal in diesem Urlaub die Stühle und den Tisch draußen auf. Der Campingplatz hatte erst tags zuvor geöffnet, aber das Schwimmbad war schon auf und auch geheizt.

Da noch viele Aussichtspunkte (pointes) auf uns warteten und wir uns langsam zum westlichsten Punkt vorabeiten wollten, fuhren wir am folgenden Tag (12. April) nach einem kurzen Abstecher zum Einkaufen in Audièrne weiter auf der D7 Richtung Westen. Unser heutiger erster pointe sollte in einem Naturschutzgebiet (Reserve Naturel de Goulien) sein. Während wir umher spazierten, erwischte uns ein heftiger Regenschauer, der uns in kürzester Zeit komplett durchnässte. So schnell konnten wir gar nicht zum Womo zurück. Wir fuhren zum nächsten pointe, die Sonne schien schon wieder, so dass Karsten sich entschloss zum Pointe Brézelec zu laufen. Dort wollten wir auch übernachten, direkt mit Blick aufs Meer. Laut unseren Büchern sollte dieser Aussichtspunkt sogar schöner als der Pointe du Raz sein. Da waren wir noch nicht, aber der Pointe de Breuzelec war genau so, wie man sich Camping und Freistehen in der Bretagne vorstellt. Bei unserem heutigen Einkauf hatte ich Basilkum gesucht und sah zum ersten Mal lila Basilikum, den ich abends zu Pesto verarbeitete. Sah farblich ganz ungewohnt aus, schmeckte aber auch sehr lecker.

Nach einer Freistehnacht vor traumhafter Kulisse wollten wir heute (13. April) in kleinen Etappen bis zum Pointe du Raz, der ganz im Westen liegt. Karsten wollte wieder den Küstenwanderweg laufen und ich fuhr mit unserem Womo unsere Treffpunkte an. Wir „trennten“ uns am Pointe Castelmeur und wollten uns am Pointe du Van wieder treffen. Auf dem Weg dorthin kam ich noch an zwei alten Mühlen vorbei. Der Pointe du Van ist sehr beliebt, es gab wieder sehr viele Parkplätze und auch genügend Womoparkplätze. Viele Pfade führen dorthin, immer mit Blick auf das Meer, und es war deutlich mehr los als bisher. Je näher wir Richtung Pointe du Raz kamen, desto voller wurde es.
Zwischen Pointe du Van und Pointe du Raz liegt ein bei Surfern sehr beliebter Strand, genannt Baie Trépasses. Ich schaute kurz zu und fuhr dann auf den sehr großen Parkplatz von Pointe du Raz und ging dann zu Fuß zu dem westlichsten Punkt, wo wir zwei uns wieder trafen. Am und um dieses westlichen Punkt verbrachten wir viel Zeit, spazierten die Wege entlang, schauten auf das Wasser und die Klippen und waren froh, dass wir in der Vorsaison da waren.


Land: Frankreich Region: Bretagne

Tour: Bretagne 04/2022

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